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Die Pustekarte – ein Making of

Was gibt es Schöneres, als etwas Selbstgemachtes zu verschenken? Selbst gebackener Kuchen schmeckt immer besser, als gekaufter. So ist das auch mit Geschenkkarten für alle möglichen Anlässe. Hier zeige ich, wie meine Pustekarte entsteht.

Etwas Persönliches und sehr Individuelles bleibt einfach im Gedächtnis und wird wertgeschätzt. Denn schließlich verschenkt man damit nicht nur einfach etwas, sondern zeigt, dass man sich Zeit genommen hat, eine Idee zu entwickeln und umzusetzen, die zum Beschenkten passt.

Meine Pustekarte hat, wie überraschend, als Thema die Pusteblume. Die Art der Karte kann natürlich auch auf andere Themen angewendet werden. Du solltest aber darauf achten, dass die Elemente einen Bezug zueinander haben. Andere Themen könnten sein: Fliegen (mit Heißluftballons, Flugzeugen, Wolken etc.) oder Garten (mit verschiedenen Blumen, Gartenwerkzeugen, Sonne etc.) oder Wald (mit Bäumen, Pilzen, Wildtieren etc.)

Das Material für die Pustekarte

Gute Vorbereitung spart Ärger bei der Umsetzung. So weißt du dass alles vorhanden ist, was du brauchst und kannst entspannt arbeiten.
Zur Grundausstattung, die immer griffbereit sein sollte, zählen:

  • Schere, Papierskalpell, eine Schneidemaschine
  • Lineal
  • Bleistift
  • Falzbein – hier gehen auch die Griffe einer Schere
  • verschiedene Kleber (Klebestift, Bastelkleber, doppelseitiges Klebeband usw.)
  • Klebeband, Washi-Tape
  • Schmierpapier
  • Faden
  • Stempelkissen

Folgende Materialien brauchst du speziell für die Pustekarte:

  • eine Blankokarte mit Umschlag – hier habe ich ein quadratisches Kartenset aus Kraftpapier genommen
  • Transparentpapier – ich hatte sogar welches mit Pusteblumen
  • verschiedene Stempel mit Pusteblumen – Löwenzahn wäre auch möglich
  • eine quadratische Stanzform – wenn du keine Stanzmaschine hast, kannst du das Quadrat auch mit der Schere ausschneiden
  • ein flaches 3D-Element wie ein Siegel oder eine Münze oder etwas aus Pappe / Leder geprägtes. Ich habe ein Siegel genommen und die Fäden gleich mit eingegossen.
  • Washi-Tape
  • optional: eine gestanzte Pusteblume für den Umschlag
Wenn zu Beginn alles bereitliegt, geht’s einfach schneller, denn eine Minute Planung spart 10 Minuten in der Umsetzung.

Schritt 1: Wir Stempeln Pusteblumen

Solange das Papier noch glatt ist und nicht gefalzt wurde, werden die flächigeren Stempel aufgebracht. Das geht bedeutend einfacher, wenn das Papier plan auf der Unterlage liegt. Als Stempelfarbe nehme ich hier braun, denn das passt gut zum Kraftpapier.

Die Vorderseite der Karte wird mit einem großen Pusteblumen-Motiv bestempelt, denn dort wird später das Fenster für das 3D-Element ausgestanzt.

Auf die Innenseiten kommen ebenfalls große Pusteblumen, aber auch kleine thematisch passende Stempel. Bei den Innenseiten musst du immer darauf achten, dass genug Platz für die Glückwünsche und die persönlichen Worte bleibt.

Schritt 2: Stanzen oder Schneiden

Sind die großen Flächen bestempelt, kann das Fenster für unser 3D-Element erstellt werden. Ich habe mich für ein Quadrat entschieden, aber es könnte auch ein Rechteck oder ein Kreis sein. Bei meiner quadratischen Karte fand ich es passend, die Öffnung mittig zu setzen.

Wenn du keine Stanzmaschine hast, zeichne die Öffnung mit Bleistift an und schneide sie entweder mit der Schere oder mit Lineal und einem Papierskalpell aus.

Der Vorteil der Stanze und des Skalpells ist, dass das Abfallstück unbeschädigt bleibt. Wenn es groß genug ist, kann es noch bei einem anderen Projekt Verwendung finden oder als Grußkärtchen genutzt werden.

Schritt 3: Das 3D-Element befestigen

Mein Pusteblumensiegel habe ich ich direkt auf zwei sich kreuzende Fäden gegossen. Man kann sie aber auch einfach mit transparenten Klebeband oder einem Tröpfchen Bastelkleber am Element befestigen. Auf jeden Fall musst du darauf achten, dass die Fäden – ich habe Sternzwirn benutzt – rund 5 cm länger sind, als die Karte selbst hoch ist.

Da die Rückseite des Covers später mit Transparentpapier versehen wird, benutze ich für die Befestigung der Haltefäden ein dekoratives Washi-Tape – es scheint dann ein wenig durch, was noch einmal einen besonderen Effekt erzielt.

Da wir die Fäden schön lang gelassen haben, können wir sie mit normalem Klebeband am Tisch oder der Unterlage festkleben. Dabei erst die oberen befestigen, dann an den unteren ziehen, so dass die Fäden auf Spannung sind. Auch die unteren Fäden auf den Tisch kleben. Dazu kann ein zweites Paar Hände ganz hilfreich sein.

Jetzt schieben wir die Innenseite der Karte mit dem ausgestanzten Fenster unter unsere Fäden. Die Position kann so gut festgelegt werden. Wenn die Lage passt, werden die Fädchen mit dem Washi-Tape ober- und unterhalb des Fensters befestigt.

Dann den Zwirn mit einer scharfen Schere oben und unten kurz abschneiden und das 3D-Element hängt.

Auf der Rückseite des Kartencovers wird das Pusteblumensiegel befestigt.

Schritt 4: Die Hinterseite kleben

Jetzt müssen wir das Transparentpapier auf Kartenformat zuschneiden, an allen vier Seiten mit Kleber versehen und auf die Rückseite des Karten-Covers kleben. Es empfiehlt sich, doppelseitiges Klebeband oder einen Kleberoller zu verwenden, da der Klebestreifen durchs Transparentpapier zu sehen ist.

Das Transparentpapier ist kein Muss. Die Hauptsache ist, dass es einen guten Kontrast zur Karte und dem 3D-Element hat. Vorstellbar sind beispielsweise Tonpapier, hell bestempeltes Kraftpapier oder ein Notenblatt.

Schritt 5: Den Umschlag der Pustekarte gestalten

Da wir eine Pustekarte erstellen, brauchen wir auch einen Pusteumschlag. Ich verwende also wiederkehrende Elemente: einen Umschlag aus Kraftpapier, Pusteblumen in verschiedenen Varianten und das Washi-Tape, was auch hinter dem Transparentpapier zu sehen ist.

Als Highlight habe ich eine Pusteblume ausgestanzt und nur den Stengel und die Mitte des Kopfes festgeklebt. So kann ich die Schirmchen etwas nach außen biegen und erziele einen schönen 3D-Effekt.

Schritt 6: Die Feinheiten

Jetzt, wo alle Elemente platziert sind, können wir den Anlass auf die Vorderseite der Karte Stempeln oder schreiben. Ich mache das immer am Schluss, weil ich jetzt wirklich den besten Platz dafür auswählen kann.

Das Pustekarte-Video

Fertig ist die Pustekarte. Das Prinzip ist selbstverständlich auch auf andere Motive anwendbar, aber dann ist es keine Pustekarte mehr 😉

Für den schnellen Bastelüberblick gibt es eine Video-Anleitung:

Ich wünsche viel Spaß beim Nachbasteln und freue mich über Feedbak 🙂

Von Claudia Jahn

Grafikerin mit Liebe zum Text – zu jeder krativen Schandtat bereit.

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